03.10.2020
Ein Geburtstagsgeschenk für Paddy..
Jemanden eine Freude machen ist immer genau nach meinem Geschmack. Der Fahrer des Originals, ein Volvo FH4 von der Firma Vögel Transporte aus Bludesch, sollte das Modell im Maßstab 1/24 zum Geburtstag überreicht bekommen.
©SzabyPhoto
Als ich das Vorbild sah, stand eines für mich fest, sämtliche Streifen möchte ich hier selbst abkleben und einlackieren. Aber bevor ich überhaupt daran denken konnte, musste ich erstmal mit dem Bau der Kabine und deren Anbauteile beginnen. Zunächst wurde die Kabine OOB (Out Of Box) zusammen gesetzt und angeschliffen. Das Original hat an den oberen Seitenspoilern kleine Verlängerungen. Diese machte ich aus Polystyrol und brachte sie in die entsprechende Form. An der Rückwand wurden aus PS Lichtleisten und eine gecleante Dach-Rückwand angebracht. Durch erwärmen des Kunstoffes wurde die Rückwand in Form gebracht und verklebt. Leichtes anspachteln und schleifen der Übergänge blieb hier nicht aus. Dann widmete ich mich der Sonnenblende. Diese wurde aus 0,3 mm Aluminium-Blech gefertigt. Das Blech bog ich über ein dafür vorher gefertigtes Stück Holz. Auch die mittlere Vertiefung wurde anschließend eingebracht.
Nun folgte der obere Bereich des Fahrerhauses. Die kleinen Begrenzungsleuchten im Dach mussten weichen gegen größere Fernlicht-Scheinwerfer. Diese wurden angezeichnet und mit einer kleinen Pfeile in die passende Form gebracht. Erst jetzt konnte der Lampenbügel aus 1,5 mm Messing Rundprofil gebaut werden. Die Seitenprofile mussten in verschiedenen Radien gebogen werden. Dann konnte das Mittelteil passend zur Dachform gebogen und dazwischen gelötet werden. Anschließend wurde dieser an den Enden abgeschrägt und mit 1000er Schmiergelpapier geschliffen. Genau zwischen dem Lampenbügel befindet sich noch ein Leuchtschild. Dies baute ich aus 0,5 mm PS. Da ich gerade mit Messingarbeiten beschäftigt war, habe ich den Frontbügel für die Stoßstange gleich mitgemacht. Der Bügel musste in verschiedenen Radien gebogen werden. Eine 0,3 mm starke Aluminium Platte für die Kennzeichen-Halterung wurde auch mit angebracht. Die Tür und Spoiler-Lichtleisten wurden aus dem gleichen Messing hergestellt und ebenso vor dem Lackieren zurecht gesägt.
Jetzt kam der Unterbau dran. Das Chassie wurde zunächst nach Bauanleitung zusammen gebaut. Da alles in Wagenfarbe ist, konnten die meisten Teile angebracht werden. Die halben Kraftstofftanks wurden zusammen gesetzt und die Übergänge verschliffen. Aber auch hier blieben Eigenbauten nicht aus. Das Original hat eine gecleante Abdeckung in der mitte des Rahmens sowie eine kleine Arbeitsskiste am Heck. Beides stellte ich aus 1 mm Polystyrol her und konnte fest am Rahmen verklebt werden. Der kleine Griff an der Kiste, hergestellt aus 0,5 mm PS, wird später mit einem Chrom Edding Stift farblich abgesetzt. Die vorderen Abdeckbleche dagegen sind wieder in Riffelblech-Optik angepasst worden. Seitenspoiler, Kotflügel und deren Abdeckung blieben einzeln, da sie später noch abgeklebt werden mussten um sie zu lackieren. An die Spoiler mussten auch noch aus 1,5 mm Messing-Rohr Lichtleisten angespasst werden. Die Halter dafür machte ich aus 0,3 mm Aluminimblech.
Zu Showzwecken wird die Sattelplatte mit einer Abdeckung abgedeckt. Diese durfte hier auch nicht fehlen. Die Abdeckung machte ich aus 0,3 mm Alu-Blech und 0,5 mm PS selbst. Jetzt rückte die Lackierung immer näher und ich konnte es kaum erwarten los zu legen. Alle Teile wurden angeschliffen, entfettet und Grundiert. Nach einem Tag Trocknungszeit, erneutem anschleifen mit 1000er Schleifpapier wurden alle Teile Weiß vorlackiert. Zwei Tage später habe ich begonnen die Kabine abzukleben. Alle Stellen die Weiß bleiben sollten, wurden mit 1 mm Linierband abgeklebt. Das für mich wichtigste war, das die Streifen auf beiden Seiten gleich werden. Auch der vordere, spitze Verlauf sollte Perfekt werden, denn jeder Unterschied fällt hier direkt ins Auge. Ein schiefer Streifen, das sollte hier auf gar keinen Fall passieren. Also hieß es, mehrfaches ausmessen und kontrollieren.
Die Kotflügel-Abdeckungen und Seitenspoiler am Rahmen konnten gleich mit abgeklebt werden. Da meine Grundierung dunkel ist, die Kabine nun Weiß, kann es sein, das die Rot-Töne dadurch unterschiedlich werden. Um dies zu vermeiden, wurden die anderen Teile wie das Chassie, Spiegel usw. in Weiß vorlackiert. Jetzt heißt es Mut zusammen nehmen und die abgeklebten Sachen im satten Rot lackieren. Nach mehreren dünnen Rotschichten und reichlicher Trocknungszeit, wurden alle Bauteile vom Klebeband befreit. Ist die Lackierung geglückt? Und wie! Alles so geworden, wie ich es wollte. Man muss immer noch bedenken, es handelt sich hier um 1 mm kleine Linien.
Auch die Seitenspoiler und die Kotflügel-Abdeckungen waren perfekt geworden. Nach einem kleinem Zwischenschliff, konnte alles mit einer Schicht Klarlack versiegelt werden. Die Messingteile konnte ich allesamt mit Chromspray lackieren. Die Riffelblech-Abdeckungen blieben Weiß und wurden gleich mit Klarlack versiegelt. Nach ein paar Tagen Trockunungszeit, konnte ich dann die Decals von DecalPrint auf die Kabine und die Anbauteile aufbringen. Nun wurden alle Teile nochmals angeschliffen und mit 3-4 Schichten 2K Klarlack versiegelt.
In der Trocknunsphase konnte ich mich schon um weitere Teile, wie den hinteren Anschlussblock für die Versorgungsleitungen und dem Scheibengitter kümmern. Der Anschlussblock wurde aus mehreren kleinen 1,5 mm starken Messing-Rundprofil gemacht. Durch den kurzen Radius war es mir nicht möglich, diesen aus einem Stück zu biegen. Daher habe ich mir immer kleine Stückchen zurecht gesägt und diese Schlussendlich verlötet. Anschließend schnitt ich mir in der passenden Form eine 1,5 mm starke PS Platte zurecht und schnitt in der Mitte ein Rechteck heraus und setzte eine Art "Kasten" dahinter an. Dort sitzen später die Anschlüsse. Das Scheibengitter wurde ebenso aus Messing und PS hergestellt. Die Umrandung wurde aus 0,8 mm Messing gebogen und das Ende verlötet. Dahinter setzte ich dann eine 0,5 mm starke PS Platte. Beides konnte dann Grundiert, in Weiß lackiert und auch abgeklebt werden, für den späteren Roten Farbdurchgang.
Nach ca. einer Woche Trocknungszeit konnte es an den Zusammenbau gehen. Zunächst begann ich mit dem Chassie und deren Anbauteile. An die Seitenspoiler wurden die vorher mit aus Tic Tac Dosen geschnittenen Lampen bestückten Lichtleisten angebaut. Auch der kleine Spritzschutz auf dem Spoiler durfte hier nicht fehlen. Diesen schnitt ich aus etwas stärkerer Teichfolie aus. An das Chassie wurden die Kotflügel zusammengefügt und mit dünner Teichfolie als Schmutzfänger bestückt. Die Tankbänder erhielten aus Isolierfolie noch den Kantenschutz. Die Tankdeckel und ein paar Warnhinweise durften hier auch nicht fehlen.
Die Felgen wurden mit Chromspray lackiert und die Reifen erhielten dank einer neuen Lackierschablone ihre Reifenschrift. DieRadnaben wurden passend zum Chassie in Rot abgesetzt. Alle Felgen erhielten noch weiße Mutterschutzringe,diese konnten nun fest montiert werden. Die Seitenspoiler wurden montiert und das Heck erhielt noch eine aus Messing gebaute, weiße Schmutzfänger Halterung. Die Luftbälge wurden natürlich auch noch Matt Schwarz passend abgesetzt. Auf das hintere Blech wurde noch ein Kreuz aus 0,5 mm PS aufgeklebt. Noch die Lampen dran und die Kennzeichen, damit war der Heckbereich abgeschlossen.
Jetzt war die vordere Stoßstange dran. Der verchromte Bügel wurde aufgeklebt und auch mit Lampen bestückt. Das Lichtensteiner Kennzeichen wurde passgenau auf die dafür vorgesehene Platte angebracht. Auch der Grill wurde mit acht Lampen bestückt. Jede einzelne Lampe mit Chromfolie hinterlegt, schwarz umrandet und mit Holzleim aufgebracht. Zum Schluss wurden noch die Schmutzfänger mit den Vögel Logos angeklebt und die weißen Tritte mit je zwei Lampen verbaut. Nun konnte auch die Stoßstange fest an das Chassie montiert werden.
Ein weiterer Step war die Einrichtung. Diese sollte genauso wie der Rest Originalgetreu umgesetzt werden. Das hieß das viele Teile einzeln lackiert werden mussten. Die Sitze, ein Teil des Armatuerenbrett, Türverkleidungen oder der Dachhimmel wurden in Schwarz lackiert. Der Rest musste in Beige abgesetzt werden. Die Rückwand und ein Teil des Dachhimmels wurden mit Dänen-Plüsch abgesetzt. Nachdem alle Teile farblich angepasst waren, konnten alle Teile zusammengefügt werden. Ein paar seitliche Faltgardinen und eine Frontgardine durfte auch nicht fehlen. In der Kabine wurden die Scheiben eingesetzt und die A sowie B Säulen in matt Schwarz gepinselt. Jetzt konnte die Einrichtung in die Kabine geschoben werden.
Innen war alles fertig, jetzt hieß es, Außen alles Schick machen. Das Dachfenster habe ich mit Tönnungsfolie beklebt. In die Mitte kam noch ein aus Freihand geschnittenes Vögel Logo aus Folie drauf. Der Lampenbügel wurde mit seinen Fernstrahlern bestück und auch die weißen Rundumleuchten aus LED-Köpfen wurden aufgeklebt. Der Bügel wurde zusätzlich noch mit kleinen Leuchten versehen. Die Spiegel beim Volvo haben in der Mitte ein viereckiges Ausschnitt. In diesen Ausschnitt hat das Original eine Platte mit einer Lampe drauf. Auch das musste ich umsetzen. Dazu schnitt ich mir aus 0,3 mm Aluminiumblech ein viereck, lackierte es weiß und bestückte dies mit einer kleinen Lampe. Danach musste es mit viel Geduld in die Aussparrung gefummelt werden.
Zwischen den Lampenbügel wurde auch das Leuchtschild mit dem Firmenlogo geklebt. Die Dach-Fernscheinwerfer wurden mit Chromfarbe hinterlegt und mit einem Glas aus der Restekiste versehen. Die Scheibenwischer wurden montiert und das Scheibengitter konnte auch angeklebt werden. Es folgten noch die verchromten Rohr-Lichtleisten unter der Fahrertür und am Seitenspoiler. Alle vier Leisten wurden mit Lampen bestückt.
Die Bauteile wurden immer weniger und der Volvo nahm immer mehr Gestalt an. An die Rückwand wurden noch die schwarzen Spoilerhalterungen angebracht und die Weiß abgesetzten Lichtleisten erhielten noch ihre roten Lampen. Damit die Verschraubungen auch hier zur Geltung kommen, habe ich mit einen in schwarze Farbe getauchten Zahnstocher immer kleine schwarze Punkte gesetzt. Noch die Fahrerhaus-Bälge schwarz matt absetzen und das Fahrerhaus konnte schlussendlich montiert werden.
Die Versorgungsleitungen wurden aus Draht gewickelt und mit einem roten Schrumpfschlauch überzogen. Diese konnten an dem vorbereiteten Galgenbaum angeklebt und am Modell verewigt werden. Nochmals alle Fingerabdrücke vom Lack entfernen und ab damit in die Glasvitrine. Damit war der Volvo fertig!
Die Erfolgreiche Übergabe an Paddy!!
Lust auf Fotos vom Baubericht und des Original´s ? Hier eine kleine Auswahl an Bildern.
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