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Steinis Scania Vögel Transporte


13.10.2018

Mitte Juli bekam ich von Philip eine Anfrage, ob ich nicht Interesse daran hätte den Scania von „Steini“ aus der Dmax Serie „Asphalt Cowboys“ umzusetzen. Ihm gefiel der Scania in den Folgen und wünschte sich davon ein Modell. Ich hatte Anfangs gemischte Gefühle. Denn die Lackierungen der Firma "Vögel" in Bludesch sind nicht gerade einfach zu lackieren. Vor allem im Maßstab 1/24. Aber ohne weiter zu überlegen, willigte ich ein. Denn schließlich wollte ich Philip seinen Wunsch wahr machen!

 ©Quelle: Dmax Asphalt Cowboys

Natürlich wird der ein oder andere jetzt denken: Man könnte die Streifen ja mit Decals realisieren? Aber das kam für mich nicht infrage. Es juckte mir in den Fingern es selbst zu versuchen. Zunächst musste aber der passende Bausatz bestellt werden. Ein Scania R von Italeri. Als dieser hier eintraf, konnte es mit dem Chassie losgehen. Der Rahmen wurde zunächst OOB (Out Of Box) zusammen gesetzt. Da keine Riffelblech-Abdeckung verbaut wird, habe ich im inneren ein paar Leitungen nachgebildet. Durch das zusammen setzen der Luftkessel, entstehen Übergänge/Nähte. Diese wurden verschliffen und gespachtelt. Ein paar gebohrte Löcher in die Verschiebung-Fläche der Sattelplatte sowie in den Traversen durfte auch nicht fehlen. Das Original hat auf beiden Seiten Kraftstoff-Tanks. Ein Tank musste eingekürzt werden damit noch genug Platz für den Ad-Blue Tank und dem Schalldämpfer/Katalysator ist. Dieser wurde aus einem Rohr hergestellt. Die Blende vorn musste per Zirkel auf eine PS Platte gezeichnet und ausgeschnitten werden. Anschließend bohrte ich 1,5 mm Löcher rings herum ein. Oben setzte ich ein Riffelblech auf.



Nachdem nun das Chassie soweit fertig war, konnte es an die Karosserieteile gehen. Wer sich die Stoßstange des Originals anschaut, wird feststellen, das dort eine kurze Standard-Version verbaut ist. Italeri dagegen bietet aber nur die tiefe Fernverkehrs-Variante an. Also hieß es hier sägen. Mit einer Laubsäge zertrennte ich die Stoßstange genau unter dem Standlicht/Nebellicht. Umso sauberer der Schnitt, desto weniger musste ich am Ende Spachteln. Die gekürzten 5 mm schleifte ich mit 300 er Schmirgelpapier ab. Danach konnte sie wieder zusammen gesetzt werden. Die seitlichen Kotflügel müssen nun an den unteren Seiten eine Linie ergeben und bündig aneinander passen. Da auch der obere Abschnitt der Stoßstange zu kurz ist, musste hier um 1,6 mm erhöht werden.



Die hinteren Kotflügel konnten noch nicht verbaut werden, da diese am Original Anthrazit waren. Nur die dafür passenden Halter wurden am Rahmen montiert. Nachdem alle Anpassungsarbeiten abgeschlossen waren, konnte das Chassie in Lobster-Rot lackiert werden. Zwei Schichten 2K Klarlack versiegeln zum Schluss den Grundlack. In der Trocken-Phase setzte ich mich mit der Kabine auseinander. Die Anbauteile hielten sich hier diesmal in Grenzen. Denn viele Tuningteile mussten bedingt durch das Lack-Design sowieso einzeln lackiert werden. Nur die Windabweiser an den Fenstern wurden aus PS gebaut und verklebt. Schon konnte die Kabine ebenso angeschliffen, Grundiert und in Lobster Rot lackiert werden.



Die Stoßstange war nach kleineren Spachtelarbeiten auch fertig und konnte in Rot lackiert werden. Nun mussten alle Karosserieteile ein paar Tage trocknen, bevor es zum nächst größeren Schritt weiter gehen konnte. In dieser Zeit kümmerte ich mich wieder um das Chassie. Hier konnten die Tanks mit Isolier-Band als Dichtung sowie roter Folie als Tankband bestückt werden. Die in Anthrazit lackierten Kotflügel konnten nun auch mit den roten Haltern vereint werden. Bevor die Chrom-Felgen montiert werden konnten, musste ich an den hinteren Felgen die Naben selber bauen. Dafür dienten mir wieder Kugelschreiber-Spitzen. Die Naben wurden dann Rot lackiert und konnten mit der Felge verbaut werden. Auch Kleinteile wie die in Zinkspray lackierten Stufen am Tritt oder die Begrenzungsleuchten aus 3 mm LEDs konnten schon angebracht werden. Für besseren Halt bei den Leuchten am Kotflügel, Tank und Tritt habe ich aus 0,3 mm Aluminium Blech Halter geschnitten und gebogen.



Nach einer Woche Trocknungszeit des Fahrerhauses konnte es nun das erste Mal abgeklebt werden. Das Rot schliff ich mit 1000 er Schmirgelpapier an. Nun stellte sich mir die Frage, wie ich wohl die größeren Streifen mit Rundung abkleben könnte? Gerade die Rundung müsste immer wieder gleich sein. Also schnitt ich mir aus Plastikresten eine Schablone. Diese konnte ich immer wieder auf das Abklebe-Band legen und mit einem Bleistift nachziehen. Die Form schnitt ich dann mit einem scharfen Cuttermesser nach. Ganz wichtig ist das die Streifen in den Kanten perfekt anliegen. Ich drückte somit das Klebeband mit einem Zahnstocher in die Vertiefungen. Desto weniger muss man am Ende nacharbeiten.



Die Grillelemente deckte ich ebenso ab, denn die kleinen Löcher sind nach mehreren Lackhergängen mit Farbe verdeckt. Nach mehrfachen Kontrollieren konnte nun die zweite Farbschicht, das Himmelblau, aufgetragen werden. Normalerweise lässt man die Farbe ein paar Stunden trocknen und reißt dann das Klebeband ab. In meinem Fall konnte ich das aber nicht. Denn es mussten ja noch die weißen Streifen eingebracht werden. In der Woche als das Blau vor sich hin trocknete, zerriss es mich fast vor Neugier, ob schon dieser Abklebe-Vorgang geklappt hat? Falls nämlich nicht wäre ja der nächste Schritt für umsonst. Aber ich redete mir gutes Gewissen ein und klebte dann mit 1,5 mm Versatz um die schon abgeklebten Streifen ab. Dafür diente mir 1 mm Linierband was ich auf der Ausstellung in Lützen, bei einem Händler mitgenommen habe. Normalerweise nutze ich anderes Band, aber ich wollte es mit diesem Versuchen. Ich dachte mir, wenn es „vielleicht“ schiefgeht, dann richtig! Nun folgte der letzte Farbauftrag: das Reinweiß.



Aber auch die Stoßstange musste noch für das Blau vorbereitet werden. Das Klebeband wurde entlang des Scheinwerfers, des Einstieges und des Kotflügels gelegt. Die inneren Radhausschalen sowie die Grillelemente wurden ebenso abgedeckt. Der untere Grill bekam ebenfalls sein blaues Lackkleid.



Ich glaube, die meisten wird es nun Interessieren, was wohl aus der Kabine wurde? Ich weiß wie Ihr Euch fühlt, mir ging es zu dem Zeitpunkt nicht anders. Nach reichlicher Trocknung, riss ich das Klebeband ab. Was darunter war, war erschreckend. Denn es sah genauso aus, wie ich es mir vorstellte, PERFEKT! Die Vorarbeit, das neue Linierband all das war sein Geld und die Zeit wert. 



Mit vollen Elan ging es dann gleich an der Stoßstange weiter. Denn auch hier musste noch das weiß eingearbeitet werden. Ich klebte mir die Grundform mit dem Linierband ab und deckte größere Flächen mit Klebeband ab. Das gleiche geschah am unteren Grill. Hier musste eine Spitze abgeklebt werden, die Rot und Weiß enthielt. Aber das Design durfte nicht vom oberen Grill entnommen werden, weil hier die Farben genau anderes herum waren. Als diese ganzen Teile am Trocknen waren, kümmerte ich mich um weitere Anbauteile. Das Leuchtschild am Dach-Bereich wurde aus PS selbst gebaut und in Reinweiß lackiert. Die rote Sonnenblende und das blaue Scheibengitter machte ich wiederum aus 0,3 mm Aluminiumblech. Weitere Kleinteile wie die Spiegel, Türgriffe oder die Spoiler-Halterungen konnten auch angebracht werden. Die Dachkante sowie die Fenstergummis wurden mit einem schwarzen Edding nachgezogen.



Aber eine wichtige Sache fehlte noch: der obere Grill. Vor diesen hatte ich Respekt. Denn hier treffen alle Streifen vom Fahrerhaus aufeinander und diese müssen perfekt übergehen. Hier half mir auch das Linierband und viel Ruhe und Geduld. Noch dazu musste ich hier mehrfach abgleichen, ob ich wirklich an der richtigen Stelle das Band gesetzt habe. Auch hier mussten mehrere Lackvorgänge absolviert werden. Ich möchte auch an dieser Stelle noch betonen, das ich mit Spraydosen arbeite und nicht mit einer Airbrush. Bei einer üblichen Dosen-Lackierung kommt mehr Lackauftrag als bei einer Airbrush-Lackierung. Somit durfte der Lack bei filigranen Teilen auch nicht zu Stark werden. Aber es gelang mir und die Übergänge passten wunderbar zum Rest des Fahrzeuges.



Nun folgten die Decals von Ulrike Nitschke und DecalPrint. Darunter waren die Tortuga Express oder Steini mit Anker Beschriftung enthalten. Nachdem Auftragen der Decals konnte die gesamte Kabine ihre Finish-2K Klarlack Lackierung erhalten.



Jetzt konnte es an den Zusammenbau gehen. An die Kabine wurden die aus Tic Tac Dosen geschnittenen Lampen angebracht. An die Sonnenblende sowie Spiegel kamen wieder die 3 mm LED Begrenzungsleuchten. Antennen aus Lang gezogenen Gießast-Resten, Hupen sowie ein selbstgebauter Warnlichtbalken aus Plexiglasplatten wurden ebenso montiert. Ganz zum Schluss wurden die Scheiben und das Interior eingesetzt. Die Einrichtung wurde in Grau/Beige gehalten. Passende Faltgardinen und Leuchtschilder auf dem Armaturenbrett kamen auch hinzu. 



An der Stoßstange wurden die Scheinwerfer mit Chrom-Folie hinterlegt. Lampen, Schmutzlappen aus Teichfolie und ein unten angebautes Chrom-Rohr wurden ergänzt. Das letzte Bauteil war das Auspuffrohr. Dies fertigte ich aus einer Radioantenne. Somit war das Modell, fertig!





Abschließend möchte ich sagen, das mir das Projekt richtig viel Spaß gemacht hat. Es war aber auch eine Herausforderung für mich. Umso mehr freue ich mich auf die Übergabe an den neuen Besitzer. Mehr dazu dann hier im Bericht!



Update 23.10.2018

Am 13.10. fand die Übergabe an den neuen Besitzer statt. Extra aus dem Ruhrgebiet angereist um sein "Schätzchen" abzuholen!
War nett Dich kennengelernt zu haben, Philip! Viel Freude mit Deinem Modell!
 



Lust auf Fotos vom Baubericht ? Hier eine kleine Auswahl an Bildern.

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Kommentare zu dieser Seite:
Kommentar von user, 14.10.2018 um 10:59 (UTC):
Eigentlich ein echt schönes Modell, nur wurde leider ein völlig falscher Blauton gewählt. Aber wirklich saubere Arbeit mit der Lackierung.



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