17.09.2018
Anfang Juni erhielt ich eine Anfrage von Peer, einen LKW-Fahrer und Freund des Fuhrunternehmens „Timo Mücke“. Timo´s Frau und Chefin möchte den Scania 143, den er öfters zu Trucker-Treffen ausfährt, als Modell umgesetzt haben und ihm zum Geburtstag überreichen. Ich fand diese Idee Super und war gespannt, wie das Original wohl aussehen könnte. Kurze Zeit darauf sendete mir Peer Fotos vom Scania und der Bau konnte somit beginnen.
Bildrechte: ©https://www.tekno.nl
Ohne vorher zu recherchieren, musste ich dann feststellen, dass es den Italeri (Scale 1/24) Scania Streamline gar nicht mehr zukaufen gibt?!. Endet das Projekt so schnell, bevor es überhaupt anfing? Muss ich der Chefin mitteilen, das Sie kein Modell zum Geburtstag überreichen kann? All das machte mir etwas Sorge. Aber ich kannte da jemanden, der noch einen Streamline Bausatz hat oder besser gesagt, haben könnte. Mein langjähriger Modellbaukollege David. Und wirklich, er hatte ihn noch. Er überlass ihn mir auch und rettete somit das Projekt! (DANKE MEIN BESTER!)
Nachdem der Bausatz eingetroffen war, konnte ich den Rahmen und die Kabine zusammen setzen. Ganz Komplett war der Kit nicht, aber ich hatte jede Menge neue Ersatzteile auf Lager und konnte diese hier verwenden. Zuerst begann ich mit den Rahmen und deren Anbauteile. Das Original hat auf der Hinterachse die 4er-R Kotflügel verbaut. Diese waren ebenso in meinem Lager noch vorhanden und konnten hier nach kleinem Umbau angepasst werden. Die vorderen Kotflügel haben an der Außenseite Einkerbungen. Dies gefiel mir nicht und spachtelte diese zu.
Jetzt konnte ich Maß nehmen für die Dänen-Kästen. Um ein perfektes Maß zu erhalten, schnitt ich mir vorher eine Papierschablone und übertrug dies dann auf die PS (Polystyrol) Platte. Jetzt konnte ich mit einem Cuttermesser die Verkleidungen ausschneiden und mit feinen Schmirgelpapier schleifen. Bei der linken Verkleidung wurde noch der Tritt angepasst. Ich zeichnete mir die Form an und bohrte diese rings herum aus. Dahinter wurde ein Kasten aus PS gebaut um einen Einstieg zubekommen. Oben kam ein dünnes Riffelblech darauf und vorn eine kleine Umrandung aus 0,5 mm PS.
Nun ging es an die Rechte Verkleidung. Hier wurden die Maße der Staufächer errechnet und dann auf die PS Platte übernommen. Diese kerbte ich dann mit einer kleinen Feile ein. Die Griffe wurden wie beim Tritt, ausgebohrt und gefeilt. Aus den Laschen der Scania Kotflügel (4er bis R Serie) wurden die Griffe gemacht und setzte diese Bündig ein. Nun konnte die Riffelblech-Abdeckung angepasst werden. Die Bleche stammen hier von Guido Kehder.
Weiter ging es am Heck. Dies ist beim Original abgeschrägt und musste am Modell abgeändert werden. Auch musste ich die Rahmenteile verlängern und mit PS etwas ansetzen. Der Übergang wurde verspachtelt und verschliffen. Die Verschiebungs-Fläche der Sattelplatte schien mir auch zu tief angesetzt und zu breit. Ich entfernte diese und schnitt zwei neue Streifen aus PS, setze diese mit leicht erhöhten Versatz an. Anders als vorn sitzt hier das Riffelblech zwischen den Rahmen. Also setze ich innen kleine Halter an und nun passte das Blech hinein. Jetzt konnte es an die hintere Stoßstange oder besser gesagt, Unterfahrschutz gehen. Dieser wurde aus einem Alfer U-Profil selbst gebaut. Ich schliff diesen von der Stärke herunter und setzte neue Außenkanten an. Obendrauf kamen noch die Warntafeln und der Unterfahrschutz konnte mit am Chassie verklebt werden. Bevor lackiert werden konnte, musste noch die Abdeckung für die Sattelplatte gebaut werden. Der Griff für die Entriegelung wird dann später gebaut und angepasst.
Jetzt konnte das komplette Chassie in Rot, mit einer Schicht 2K Klarlack als erste Versiegelung, lackiert werden. Während der Trocknungsphase kümmerte ich mich um die Kabine und deren Anbauteile. Das Original besitzt auf dem Dach eine Standklima-Anlage inkl. Wasserbehälter an der Rückwand. Die Klimaanlage entstand im PS-Schichtverfahren. Ich klebte immer 2 mm PS Platten zusammen und schleifte diese dann in Form. Aus 0,5 mm PS stellte ich die Konturen nach und verspachtelte diese. Um diese auf die Kabine aufkleben zu können, musste erst der Dachspoiler angebaut werden. Vorher erhielt er aus 1,5 mm starken Messingrohr erstmal seine Halterung. Danach zeichnete ich in der Mitte des Spoilers die Breite und Höhe der Klimaanlage an, um dies herausschneiden zu können. Als das Maß passte konnte diese auf dem Fahrerhaus verklebt werden.
Den Wasserbehälter machte ich aus einem Luftfilter von einem Scania der 2er Serie. Dieser passte von der Größe und Form perfekt zum Vorbild. In der Mitte wurden noch Rechteckige Vertiefungen eingearbeitet. Diese zeichnete ich mir an und bohrte es anschließend mit einem 0,8 mm Handbohrer aus. Dahinter setze ich dann kleine 0,5 mm Plastik Reste an um so eine Aussparung zu erhalten. Das obere Ende des eigentlichen Luftfilters verschloss ich ebenso mit PS. Nachdem Lackieren werden dann noch kleine Leitungen aus langgezogenen Gießästen angedeutet.
Es folgten vor dem Lackieren noch das INTERCOOLER Schild unter dem Dachspoiler, die Windabweiser an den Fenstern sowie der linke obere Weitwinkel-Spiegel. All dies baute ich auch aus PS selbst. Schlussendlich erhielt die Kabine auch ihr rotes Lackkleid inkl. erster Klarlack Versiegelung. Währenddessen kümmerte ich mich um die weiteren Anbauteile. Der Rammschutz wurde aus 2 mm Messingrohr selbst gebogen und mit ein Rautengitter versehen. Das Scheibengitter ist eine Mischung aus 1 mm starken PS, was an den Außenkanten erwärmt worden ist um es so einbiegen zu können und dünnem Draht als Umrandung. Dies sollte wie am Original nicht zu dick wirken.
Die Frontstoßstange erhielt von A&N Model Trucks aus Litauen vier Scheinwerfer. Danach konnte auch diese in Rot lackiert werden. Die Nebenscheinwerfer wurden in gelb Foliert und mit Chromfolie hinterlegt. An den Außenseiten wurden die Begrenzungsleuchten aus 3 mm LEDs angebracht. Darunter kamen noch die INTERCOOLER Schmutzfänger inkl. der Schweden-Leuchten aus der Plastik von CD Hüllen. Als die Decals von Ulrike Nitschke und DecalPrint eintrafen, (Vielen Dank nochmal an dieser Stelle für den tollen Service!) konnte ich am Rahmen weiter machen. Nach dem Aufbringen der Decals, konnte es mit mehreren Schichten Klarlack versiegelt werden.
Nach dem Trocknen konnten unter anderem die Seitenmarkierungs-Leuchten an den Staukästen, die Begrenzungsleuchten aus 3 mm LEDs am Unterfahrschutz und die drei Kammer Leuchten am Heck angeklebt werden. Die Schmutzfänger aus Teichfolie wurden montiert und die Rot/weiß abgesetzten Felgen konnten aufgesteckt werden. Die Naben auf der Hinterachse sind wieder selbst aus den Spitzen von Kugelschreibern hergestellt. Die Laschen an den Kotflügeln wurden noch schwarz und die Griffe der Staukiste Silber abgesetzt. Damit war der Unterbau so gut wie abgeschlossen. Nun gings an der Kabine weiter. Hier wurden zunächst die Decals aufgebracht. Gerade die Rückwand mit den vielen Vertiefungen hatte es in sich. Aber es gelang mir und konnte dann mit einigen Schichten 2K Klarlack versiegelt werden.
In der Trocknungspause lackierte ich die restlichen Teile wie den Rammschutz, Scheibengitter, Galgenbaum usw. Nachdem alle Teile fertig lackiert waren, konnte ich den Scania Stück für Stück zusammen setzen. Leider kann man hier nicht, wie bei anderen Bausätzen teils üblich, die Einrichtung von unten hineinschieben. Hier musste ich die Rückwand draußen lassen um die Bodenplatte von hinten einschieben zu können. Erst musste die Dachhimmel-Verkleidung eingeklebt werden sowie die selbst gemachten Faltgardinen und Scheiben angebracht werden.
Erst dann konnte das Interior mit dem Rot/weißen Sitzen, weiß abgesetzten Armaturenbrett inkl. Holz-Sportlenkrad eingeschoben und die Rückwand verklebt werden. Die Frontscheibe mit Wimpel Decals, konnte dann von vorn eingesetzt werden. Es folgten die Haltegriffe, Scheibenwischer und das Scheibengitter. Die Spiegel erhielten aus Chromfolie noch ihr Glas und an deren Halter kamen die US-Blinker mit kleinen V8 Emblemen dran.
Aufs Dach montierte ich einen Chrombügel mit jeweils vier Scheinwerfern, zwei Rundumleuchten aus 5 mm LEDs, zwei Hupen sowie ein paar Michelin-Männer mit roter angemalter Scherbe. An den Dachaußenseiten wurden noch die Antennen aus Blumenbindedraht angebracht. Die Füße dafür machte ich aus Gießastresten selbst. An der Rückwand wurden nun die Leitungen angebracht für das Klimasystem. Die Spoiler-Beleuchtung machte ich aus Tic Tac Dosen wieder selbst. Auch die Halter für die Seitenspoiler wurden noch angeklebt. Nun ist das Ende bald in Sicht. Die Kabine konnte mit dem Chassie vereint werden. Mir schien der Luftfilter von Anfang an zu kurz und hob mir dieses Problem bis zum Schluss auf. Es bestätigte sich auch und man sah es auch im Vergleich zum Original. Also musste ich von einem Ersatzteil etwas ansetzen und anschließend in Rot lackieren. Dies und der Galgenbaum inkl. Versorgungsleitungen mit den überzogenen roten Schrumpfschlauch, waren die letzten Bauteile, die ans Modell kamen.
Damit war der Scania fertig!!
Timo, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und viel Freude mit dem Modell!
Lust auf Fotos vom Baubericht und des Original´s ? Hier eine kleine Auswahl an Bildern.
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